Brügger-Konzept

Die Lehre von den Funktionskrankheiten des Bewegungsapparates erarbeitete Dr. med. Alois Brügger( Neurologe/Schweiz). Dr. Brügger entdeckte 1955 die funktionsgebundene, reflektorische Schmerzhaftigkeit von Muskeln zur Schonung eines sich an anderer Stelle befindlichen Krankheitsherdes (auch Überbeanspruchung geweblicher Strukturen) oder Störfaktors. Als primären Störfaktor sieht er die krumme Haltung an.
Ziel der Behandlung ist die Fähigkeit zur Einnahme der aufrechten Körperhaltung die Schmerzfreiheit bedingt, durch Beseitigung aller Störfaktoren wie z.B. spezifische Dehnungen verkürzter Muskulatur, Beseitigung von mechanischen Überlastungen der Muskulatur durch einseitige Beanspruchung und Einbindung der aufrechten Körperhaltung in den Alltag. Während der „Funktionsanalyse“ sucht der Therapeut die eigentliche Ursache der jeweiligen Beschwerden. Häufig tritt die schmerzhafte Bewegung an einem ganz anderen Ort auf, als an der eigentlich zugrunde liegenden Schadensstelle. Der Betroffene nimmt meist das Schonprogramm in Form seines aktuellen Beschwerdebildes war, nicht aber den Ort der eigentlichen Ursache.
Mittel zum Zweck sind alle krankengymnastischen Therapiemaßnahmen, die sich mit den Prinzipien des Brügger-Konzepts vereinbaren lassen. Als Brügger-spezifisch besonders zu erwähnen ist die kurzfristige Hitzeanwendung zur Anregung des Lymphstroms– die heiße Rolle, ebenso das Lendenkissen zur Unterlagerung der Lendenwirbelsäule und das Sitzkissen für das Auto stammen aus dieser Lehre.